Ich habe mir vorgenommen, die Bibel endlich mal komplett, von vorne bis hinten durchzulesen. Im 3. Buch Mose angekommen, verließ mich jedoch bereits die Motivation. Ich versuchte, mich durch die ganzen Regeln und Gesetze des Opferdienstes der Leviten zu »quälen«. Diese sind nicht nur kompliziert und wiederholen sich von Kapitel zu Kapitel, sondern scheinen mit meinem Leben in der Neuzeit und meiner alltäglichen Situation auch recht wenig zu tun zu haben.
Ich war versucht, das 3. Buch Mose ein veraltetes Bibelbuch sein zu lassen und mir das nächste Buch vorzunehmen, als ich einen Bibelkommentar zur Hand nahm und mich über die Hintergründe des dritten Buches Mose informierte. Da sprang mir ein Zitat von Andrew Bonar förmlich ins Gesicht: »Es gibt kein anderes Buch im gesamten inspirierten Buch der Bücher [...] welches mehr direkte Worte Gottes enthält als das 3. Buch Mose. Auf fast jeder Seite spricht Gott direkt, und seine gnädigen Worte wurden genau in der Form aufgezeichnet, in der sie auch geäußert wurden. Diese Überlegung wird uns sicherlich anregen, dieses Buch mit besonderem Interesse und großer Aufmerksamkeit zu lesen.« Diese Worte las ich, als spräche Gott persönlich, um mich zu motivieren, seine Worte weiterzulesen und über diese nachzudenken. Schließlich eröffnete sich mir ein völlig neuer Blick auf die jüdischen Gesetze und ich durfte viele Parallelen zwischen dem Opferdienst im Alten Testament und dem Opfer Jesu Christi erkennen, die mein Herz dankbar stimmten.
Ich durfte verstehen, dass jedes Wort von Gottes Geist inspiriert wurde und wichtig ist, egal, wie anstrengend und schwierig es mir auf den ersten Blick erscheint. Kathrin Stöbener