Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird nicht zulassen, dass dein Fuß wanke. Dein Hüter schlummert nicht. Siehe, nicht schläft noch schlummert der Hüter Israels.
Psalm 121,2-4
Auf meinem Smartphone hatte ich eine Zeit lang ein Tierfoto als Profilbild platziert: Es war ein kleiner Löwe, dessen Gesicht geradeaus in die Kamera blickte. Man sah ganz eindeutig, dass es ein noch verspieltes Jungtier war. Das knuffige, weiche Fell lud zum Streicheln ein. Direkt hinter ihm stand - in gebückter, lauernder Haltung - seine Mutter. Ihre Augen funkelten hinter dem drolligen Anblick des Junglöwen in die Kamera. Was für ein Foto! Niemand würde es wagen, dem Jungtier zu nahe zu kommen. Dieses Foto sagte viel über die enge Beziehung zwischen Mutter und Kind aus. Man erkannte, dass dieser Kleine von seiner Löwenmutter geliebt ist. Aber vor allem schwang Respekt vor dem starken, schützenden Muttertier mit.
Irgendjemand hatte dieses Foto bearbeitet und darüber den Satz geschrieben: »Es ist völlig egal, wer vor dir steht, wenn du weißt, wer hinter dir steht.« Mit dieser Aussage wird der Betrachter eingeladen, einen Vergleich zu seinem Leben zu ziehen. Auch ein Mensch kann gelassen bleiben, wenn eine schützende Autorität hinter ihm steht. So sollte z. B. ein Kind wissen, dass es geliebt ist und seine Eltern hinter ihm stehen - egal, in welche Situation es stolpert. Oder ein noch unerfahrener Auszubildender kann in seiner Berufsausbildung mutig agieren, wenn er weiß, dass sein Meister für die geleistete Arbeit geradesteht.
Der Tagesvers spricht von genau diesem Verhältnis zwischen Mensch und Gott. Unser Fuß mag »ins Wanken« geraten. Auch werden wir immer wieder vor unerwartete Herausforderungen gestellt. Entscheidend ist aber dieses Wissen: Es ist völlig egal, was vor mir passiert, wenn ich weiß, dass Gott hinter mir steht und ich meine Hilfe von IHM erwarten darf.
Stefan Taube