Der Mobile Treffpunkt (rollendes Straßen-Cafe) steht im Allgäu in der Nähe einer Schule mit über 1000 Schülern. In der Pause und nach Schulschluss ist der Bücherstand von den Schülern umlagert. Immer wieder greifen die Schüler fragend nach dem Buch mit dem Titel »Ich habe dem Mörder meiner Tochter (Steffi) vergeben«. Wie kann man nur dem Mörder seiner Tochter vergeben?
Die Mutter, Ursula Link, berichtet: »Für die zwei Jahre jüngere Schwester und für mich war das Leben nach diesem Ereignis beinahe unerträglich. Zwei Jahre nach dem Mord waren wir beide an einem Punkt tiefster Verzweiflung. In dieser Situation hat eine Freundin uns auf Jesus Christus hingewiesen, dem wir unser Leben und unsere ganze Not anvertraut haben. Christen standen uns in unserer Not bei, und wir bekamen langsam wieder Lebensmut. Jetzt wussten wir, dass wir durch Jesus Christus errettet sind und unsere Lebensreise bei Gott im Himmel endet.«
Aber was war mit Steffi? War sie auch im Himmel? In ihrem Zimmer fand die Mutter eine kleine Bibel. Darin hatte Steffi ein Bekenntnis mit Datum und Unterschrift versehen. Es lautete: »Mein Entschluss ist, Jesus Christus als meinen Erretter anzunehmen: Ich bekenne, dass ich ein Sünder bin, und ich glaube, dass der Herr Jesus Christus für meine Sünden gestorben und zu meiner Rechtfertigung auferstanden ist. Ihn nehme ich jetzt an und bekenne ihn als meinen persönlichen Erretter.« Jetzt wusste Ursula Link, dass sie ihre Tochter im Himmel wiedersehen wird. Neun Jahre nach dem Mord kann sie dem Mörder vergeben. Sie sucht ihn im Gefängnis auf und betet mit ihm. Auch er bittet Jesus Christus um Vergebung seiner großen Schuld. 14 Tage darauf erliegt er seinem Krebsleiden. Detlef Kranzmann