»Wer die Leistung nicht bringt, hat keinen Erfolg, fliegt aus dem Wettbewerb oder aus der Mannschaft« - das unterstrich Oliver Bierhoff vor einiger Zeit als Manager der deutschen Fußballnationalmannschaft im Rahmen einer Vorlesung an der Berliner Humboldt-Universität. Berechtigterweise sagte er folgendes: »Den vier Turnierwochen gehen Jahre harten Trainings voraus. Erst die konstante Leistung - dann die ersehnte Berufung durch den Bundestrainer: Du bist dabei!«
Nationalspieler müssen nach dem Leistungsprinzip ausgewählt werden, da kann es keine Geschenke geben. Wie anders entscheidet Gott in der Auswahl derjenigen, die er beruft: »So viele ihn aber aufnahmen ...« Nicht nach dem Leistungsprinzip wählt Gott aus. Nicht in menschlichem Heldentum oder Verdienst liegt der Schlüssel zu einem Leben als Christ, sondern in einer Person: Jesus Christus. Auf ihn persönlich weist Johannes hin. Ihn aufzunehmen, gilt es. Er ließ sein Leben am Kreuz von Golgatha. Er tat es aus Gnade gegen feindlich gesinnte Menschen. Vor ihm als Retter gilt es, persönliche Schuld und Ohnmacht zuzugeben. Vor ihm zu kapitulieren, seinen Worten zu glauben, sich ihm zur Verfügung zu stellen - das ist der Anfang, der zu einem Leben als Kind Gottes befreit und befähigt.
Ist es nicht erstaunlich, wie viele »Leistungsreligionen« es in unseren Tagen gibt? Systeme, in denen zweifelhafte Zustände erkauft oder meditativ erwirkt werden müssen? Was für einen herrlichen Kontrast stellt Jesus Christus dar. Sein Tod und seine Auferstehung bilden die bereits erbrachte Leistung, durch die er Menschen rettet. Das ist eine befreiende Botschaft der Gnade, die in tiefe Dankbarkeit versetzt. Joachim Haupt