Heute vor 50 Jahren starb der in evangelikalen Kreisen sehr geschätzte Theologe Erich Sauer (1898-1959), dessen Bücher viel gelesen und in viele Sprachen übersetzt wurden. Nach seinem Theologiestudium in Berlin war er seit 1920 zeitlebens Dozent an der Bibelschule Bergneustadt-Wiedenest, die er schließlich auch leitete. Durch seine Bücher wie »Das Morgenrot der Welterlösung« und »Der Triumph des Gekreuzigten«, machte er schon früh auf sich aufmerksam.
Erich Sauer war ein Theologe, der unerschütterlich daran festhielt, dass die ganze Bibel Gottes lebendiges Wort ist. Er verstand dieses Wort als Offenbarungshandeln Gottes in der Menschheitsgeschichte mit dem Ziel eines umfassenden Heils für Mensch und Schöpfung. Die Bibel zeigt uns die Geschichte Gottes mit den Menschen, das unaufhörliche Bemühen Gottes, den seit dem Sündenfall gottlosen und deshalb verlorenen Menschen zu ihm, zu Gott, zurückzubringen und damit zu dessen Heil für die Ewigkeit. Während das Alte Testament die ganze Verlorenheit des Menschen zeigt, worauf die Propheten hingewiesen haben, offenbart Jesus Christus im Neuen Testament durch sein Opfer am Kreuz die selbstlose Liebe Gottes, der nicht will, dass ein Mensch verloren geht. Dazu aber bedarf es, dass der Mensch auf Gottes Angebot eingeht, wie es Paulus schon den Athenern gesagt hat: »Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie überall Buße tun (d.h. umkehren) sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann«, das ist Jesus Christus. Dass dies viele seiner Zeitgenossen akzeptierten, war Erich Sauers Hauptanliegen. Gerhard Jordy