… wird bald verwitwet sein.« Das hat so mancher erfahren, der z.B. eines Tages begeistert meinte: »Dieser Musikstil – diese Band – die reine Offenbarung!« Und dann gab er sein letztes Taschengeld, um möglichst alle CDs mit dem neuen Sound zu sammeln. Doch dauerte es nicht allzu lange, bis er merkte, dass seine Sterne verblassten. Erst wollte er es nicht wahrhaben und versuchte es mit der Gründung eines Fanclubs; aber als seine Abgötter endgültig aus den Charts gefallen waren, musste er sich eingestehen, dass die Sache längst überholt war. Jetzt wurden ganz andere, neue Sterne angeschmachtet.
Ebenso ging es manchen begeisterten »68ern«. Noch jahrelang liefen sie mit Sandalen und dreckigen Jeans und inzwischen schütteren langen Haarsträhnen herum, während ihre Idole längst in feinem Nadelstreifenanzug den Mann von Welt spielten und sich höchst unangenehm berührt fühlten, wenn ihre ehemaligen Mitkämpfer mit ihnen von der gemeinsamen »großen Zeit« sprechen wollten.
Und wie mancher kleine Stasispitzel traut seinen Ohren nicht, wenn er seinen früheren Führungsoffizier heute lauthals von Demokratie und Menschenwürde schwadronieren hört. Wie schön wäre es, in diesem Durcheinander jemanden zu haben, auf den man sich verlassen kann, auch wenn man selbst versagt hat; einen, der weiß, wohin die Reise geht und der Geduld mit unseren Schwachheiten hat!
Jesus Christus ist so einer. Er bleibt sich selbst stets treu. Und er hat außerdem die Macht, seine Grundsätze in und für uns durchzusetzen, nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der kommenden Welt. Sein Stern sinkt nie. Er ist selbst die bleibende Sonne der Gerechtigkeit.
Hermann Grabe