Helfen wollen und nicht können, kann äußerst bedrückend sein. Es sind nicht nur die Schmerzen und körperlichen Beeinträchtigungen, die das Ausmaß des Leidens eines kranken Menschen bezeichnen. Hinzu kommt vielleicht eine schlechte Prognose. Diese Aussichtslosigkeit! Und dann sind da die Nebenwirkungen von starken Medikamenten, häufige Arztbesuche oder längere Klinikaufenthalte. Über diesem allen steht in vielen Fällen aber noch die nackte Hilflosigkeit, das Gefühl, mit dem Leiden völlig allein zu sein. Die Hilflosigkeit legt sich wie ein immer dunkler werdender Schleier über alle Lebensbereiche des kranken Menschen.
Angehörige, Freunde, Ärzte und Pflegende würden wohl gerne alles tun, um dem Leidenden zu helfen. Sie möchten ihm wenigstens etwas von der Not abnehmen. Doch schon bald kommen sie an ihre Grenzen und werden ebenso von der Hilflosigkeit erfasst. Vielleicht werden die Gesunden in der Gegenwart eines Kranken noch viel mehr als dieser selbst von dem Gefühl der Ohnmacht übermannt.
Wir Gesunden fragen uns: Können wir denn gar nichts tun? – Ja doch, wir können etwas tun! Bringen wir doch unsere eigene Hilflosigkeit zu Jesus Christus! Das ist das Beste, was wir tun können. Ihm können wir unsere eigene Ohnmacht und auch die Nöte unserer Kranken einfach sagen. Zu ihm können wir mit allem kommen. Er fordert uns sogar auf, alles buchstäblich bei ihm abzuladen. Der Sohn Gottes ist der Einzige, der das Gefühl der Hilflosigkeit nicht kennt, weil ihm alle Macht im Himmel und auf Erden zu Gebote steht (vgl. Matthäus 28,18). Andreas Möck