Mike, ein Schulfreund meines Sohnes, besucht uns. Nachdem ich den Elfjährigen begrüßt habe, kündige ich an: »Mike, ich werde jetzt ein Fußballquiz mit dir durchführen. Mal sehen, ob du dich auskennst. Bist du bereit?« Mein Sohn zwinkert mir zu – er weiß, was nun kommen wird. Mike nickt und schaut mich erwartungsvoll an. »Hier ist die erste Frage: Welcher bedeutende deutsche Fußballer heißt mit Vornamen Franz und mit Nachnamen Beckenbauer?« Etwas verdutzt erwidert der Junge: »Franz Beckenbauer?« ? »Prima! Frage zwei: Wie alt war Franz Beckenbauer, als er geboren wurde?« Mike beginnt zu grinsen. Er ahnt, dass das Quiz nicht so schwer ist, wie er zunächst befürchtet hat. »Null Jahre!«, antwortet er selbstsicher. »Auch richtig! Nun die Abschlussfrage: Wie heißt der Ehemann von Franz Beckenbauers Frau?« ? »Franz Beckenbauer!«, stößt Mike freudestrahlend hervor, und ich ernenne ihn zum »Fußballexperten des Jahres«.
Nicht immer fallen uns Antworten so leicht. Oft haben wir Mühe mit der Frage nach dem »Warum?« – besonders in notvollen Lebenssituationen. Es geht uns wie Hiob, der Gott angesichts seines Leids fragt: »Warum hast du mich dir zur Zielscheibe gesetzt?« (Hiob 7,20). »Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind?« (13,24).
Auf manche Fragen erhalten wir auf dieser Seite der Ewigkeit keine Antwort. Doch wir dürfen wissen: Gott ist gut und tut Gutes (Psalm 119,68)! Wenn es auch aus unserer Sicht nicht so aussieht: Seine Gedanken sind »Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil« (Jeremia 29,11). Mit Hiob sagen wir: »Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen« (Hiob 19,25). Peter Güthler