Agatha Christie, die 1890 geborene Engländerin wurde 1971 geadelt und starb 1976 im Alter von 85 Jahren. Bereits 1934 wurde ihr erster Roman veröffentlicht: »Mord im Orientexpress«. Dieser hatte den von der Weltöffentlichkeit gespannt verfolgten »Fall Lindbergh« zum Inhalt. Mit ihren zahlreichen später erschienenen Romanen schuf sie unvergessene Gestalten der Weltliteratur, nämlich den belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot oder Miss Jane Marple. Für eine Art Kriminalfall sorgte sie 1926 selbst, als sie entdeckte, dass ihr Ehemann ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Als er sich von ihr scheiden lassen wollte, verschwand sie plötzlich. Aber nicht spurlos, denn sie hinterließ eine Reihe von Hinweisen, die vermuten ließen, dass sie sich umgebracht habe oder gar ermordet worden sei. Der Verdacht richtete sich vor allem gegen ihren Ehemann. Erst gut zehn Tage später entdeckte man sie in einem Hotel, wo sie sich unter dem Namen der Freundin ihres Mannes versteckt hatte. Böswillige unterstellten ihr, dass sie dadurch eine zusätzliche Publizität erreichen wollte. Sie selbst äußerte sich dazu mit keinem Wort.
Die wohl berühmteste Kriminalschriftstellerin des 20. Jahrhunderts, von der auch Kurzgeschichten und Schauspiele stammen, hat sich mehr oder weniger ein Leben lang mit dem Bösen im Herzen anderer Menschen beschäftigt. Ob ihre Seele am Ende wohl zum Frieden gefunden hat? Darüber zu spekulieren, hat allerdings wenig Sinn. Viel wichtiger ist die Frage, was unser Denken bestimmt, ob wir selbst das Böse im eigenen Herzen so verstanden haben, dass es uns von Gott trennt. Dann steht uns der Weg zur Umkehr offen. Karl-Heinz Gries