Und wieder bricht er unter der Last des schweren groben Holzbalkens zusammen. Dessen Splitter bohren sich in das von Peitschenhieben zerfetzte Fleisch seines Körpers. Er richtet sich auf, und es geht mühsam weiter. Die etwa 600 Meter bis zum Hinrichtungsort sind ein scheinbar endlos langer Weg. Dort angelangt, wird er rücksichtslos zu Boden geworfen. Seine Hände werden an den Balken gepresst und dicke Eisennägel durch die Handgelenke hindurch in den Balken getrieben. Peinlichst wird darauf geachtet, dass die Arme nicht zu weit auseinandergestreckt sind. Dann wird der Balken samt Körper nach oben gehoben und in einer Kerbe am senkrecht eingelassenen Pfeiler befestigt. Die Füße werden übereinandergestellt, und ein dicker Eisennagel wird durch sie hindurch in das Holz getrieben. Die Knie sind etwas angewinkelt, sodass der Gekreuzigte sich noch ein wenig aufrichten kann, um seine Arme zu entlasten – solange seine Kraft dazu noch reicht.
Unerträglicher Schmerz rast in immer wiederkehrenden Schüben durch den ganzen Körper. Will er die Arme entlasten, stützt er sich auf die Füße und umgekehrt. Es ist eine unerträgliche Qual an dem groben vom Blut getränkten Balken. Der zerfetzte Rücken wird noch mehr geschunden. Das Atmen fällt schwer. Im hängenden Zustand kann Luft eingeatmet, aber nicht ausgeatmet werden. Er versucht sich daher immer wieder hochzuziehen, um wenigstens einen Atemzug zu tun. Den Tod vor Augen ruft er schließlich: »Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.« Dann stirbt er. Er, der ohne Sünde, aber voller Gnade und Wahrheit war; er, der Sohn Gottes, Jesus Christus, starb für meine Sünden einen qualvollen Tod. Er tat es auch für Sie! Und was tun Sie für ihn?
Axel Schneider