Die zweite Tafel der »Zehn Gebote« wendet sich gegen fünf Vergehen, die grundlegend sind für das Leid, das sich die Menschheit selbst antut: Mord - Ehebruch - Diebstahl - Lüge - Neid, und es beginnt mit der auch nach menschlichem Urteil schlimmsten aller bösen Taten, mit dem Griff nach dem Leben des Mitmenschen. Alles Leben geht letztlich aus der Schöpferhand Gottes hervor, und deshalb hat auch nur er allein das Verfügungsrecht über jedes Menschenleben. Da ist kein Mensch befugt, Gott vorzugreifen und seinem Nächsten das Leben zu nehmen. Gott allein ist Herr über Leben und Tod.
Aber die Jahrtausende der Weltgeschichte haben gezeigt, wie skrupellos der Mensch mit dem Leben umgeht, und auch unsere Gegenwart beweist von Despotenwillkür und Terrorismus bis hin zur Tötung ungeborenen Lebens, dass es mit der Achtung vor dem allein Gott gehörenden Leben schlecht bestellt ist. Auch das noch politisch umstrittene Recht auf Hilfe zum selbstbestimmten Sterben zeigt, wie man versucht, die Herrschaft über das Leben Gott aus der Hand zu nehmen. Und wie oft ist schon der unversöhnliche Hass in Wahrheit ein gedanklicher Mord, wie es Jesus Christus uns gesagt hat (Matthäus 5,22).
Dabei hat Gott alles getan, um unsere bis in die Ewigkeit reichende Selbstzerstörung aufzuhalten. Er will uns nicht um unserer Gottlosigkeit und Sünden willen verdammen, sondern hat die uns zustehende Todesstrafe an Jesus Christus am Kreuz vollzogen, damit wir nicht nur auf Erden, sondern in alle Ewigkeit leben können, und das in Gemeinschaft mit ihm. Akzeptieren wir doch im Glauben an Jesus Christus sein Liebes- und Lebensangebot! Gerhard Jordy