Sind Sie schon einmal auf einer Autobahn Fahrrad gefahren? Wohl kaum! Aber vor 30 Jahren, nach dem 25. November 1973 hätten die Bundesbürger an 4 Sonntagen dazu die Möglichkeit gehabt. Das ganze entwickelte sich so: Die arabischen Staaten hatten den Yom-Kippur-Krieg mit Israel entfacht. Um pro-israelische beziehungsweise neutrale Staaten unter Druck zu setzen, ihren Feind im Krieg nicht zu unterstützen, kürzten sie die Rohöllieferungen. Bundeswirtschaftsminister Friedrichs war daraufhin gezwungen, ein 4-wöchiges Sonntagsfahrverbot zu verhängen, das nur in Ausnahmefällen gebrochen werden durfte.
Plötzlich war man nicht mehr so mobil wie gewohnt und es wurden Bücher angeboten, in denen Tipps gegeben wurden, was man denn ohne Auto am Sonntag machen konnte. Für viele war das ein Anlass, sich ihrer Familie zu widmen und etwas mit den Kindern zu unternehmen. Schade, wenn erst die arabischen Scheiche uns dazu bringen müssen, unsere Zeit einmal sinnvoll zu nutzen!
Ob sich die Kinder geärgert haben, wenn Vater endlich mal Zeit für sie hatte, um Fußball oder Mensch-ärgere-dich-nicht mit ihnen zu spielen, eine Radtour zu machen oder ein Futterhäuschen zu basteln – oder gar ein Baumhaus? Es geht ja dabei nicht nur um die fröhliche Aktivität an sich, sondern darum, dass die Kinder merken: Vater hat mich lieb. Weil das so oft – auch bei Christen – fehlt, haben viele Menschen Schwierigkeiten, in Gott den liebenden Vater zu sehen, selbst wenn sie Christen geworden sind.
Dietmar Bauer