Man sagt, Freundlichkeit ist die größte aller ungenutzten Kapitalreserven und eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können. Ein freundliches Wort kostet nichts und kann doch alles verändern.
Freundlichkeit kennzeichnet Milde des Wesens, die wohltuend auf andere wirkt und niemals Schmerz bereiten will. Güte, Wohlwollen, Milde, Freigebigkeit - das alles scheint bei einem freundlichen Menschen vorhanden zu sein.
Nicht gleichgültig sein gegen den Nächsten, sich um ihn sorgen und gütig sein, das ist das Wesen des freundlichen Lebens. Der wahrhaft freundliche Mensch hilft gerne und freut sich über den Erfolg des Nächstens. In seiner Heiterkeit lässt es sich gut leben. Deswegen meinte Mark Aurel über Freundlichkeit: »Sie ist unwiderstehlich, wenn sie ernst und nicht gespielt ist.«
Es ist der Besitz dieser Güte, der den Menschen gut macht, und der Mangel dieser Eigenschaft, der Verdammnis bringt. Sie gibt Aufschluss darüber, wie wir zu Gott stehen, denn Freundlichkeit ist ein Wesenszug Gottes. Epiktet, ein antiker Philosoph, sagte: »Eine Münze und ihren Eigentümer erkennen wir an der Prägung, die sie trägt. Genauso wissen wir, dass ein Mensch zu Gott gehört, wenn er geprägt ist von Güte, Großmut, Geduld und Mitgefühl.«
Die Freundlichkeit Gottes ist eine Güte, die den Menschen mit Liebe zu sich hinzieht. Wie freundlich Gott ist, hat Jesus deutlich gemacht, zum Beispiel, als er die kleinen Kinder auf den Arm nahm und sie segnete. Seine Art, den Schwachen zu stärken, dem Hilflosen seine Hilfe anzubieten, den Armen zu unterstützen und dem Ausgestoßenen seinen Wert zu zeigen, war wahre Freundlichkeit. Peter Lüling