Schon seit 1000 Jahren wussten die Juden, dass der verheißene Retter ein Nachkomme des großen Königs David sein sollte. Und seit 700 Jahren kannte man die Weissagung des Propheten Micha, der Retter werde in Bethlehem, der Heimatstadt Davids, geboren. Nun aber hatte der Engel Gabriel einer armen Frau im fernen Nazareth verkündet, sie solle die Mutter des Messias, des Retters, werden.
Sicher kam ihrem Mann, dem Josef, der Gedanke, nach Bethlehem zu reisen, erst reichlich spät. Niemand hätte dann mehr Verständnis dafür gehabt, wenn er mit seiner hoch schwangeren Frau eine so beschwerliche Reise unternahm. Gottes Plan sollte nicht an Josefs schwachem Glauben scheitern.
Und - souverän wie er ist - gab er dem Kaiser Augustus ein, doch endlich einmal eine Volkszählung durchführen zu lassen. Es steht ausdrücklich dabei, dass es die erste dieser Art war. Nun hing die Durchführung nicht mehr an Josef, sondern war ein Befehl von allerhöchster Stelle. Und so wurde die 700 Jahre zuvor gegebene Ankündigung wahr: Jesus Christus, der Sohn Gottes und der verheißene Retter für sein Volk Israel, wurde in Bethlehem, dem Geburtsort Davids, geboren.
Jeder Mensch darf glauben, dass Gott sein Geschick fest in der Hand hält und alles so lenkt, dass der Wille Gottes geschieht. Unser Tagesvers sagt uns das unmissverständlich. Und wer Gott zum Freund hat, kann sich freuen, in so sicherer Hut und geborgen zu sein. Und wer das noch nicht sagen kann, darf heute zu ihm kommen mit all seinem Versagen. Gott kann man nie etwas Neues erzählen. Er weiß alles längst und wartet nur auf unser Eingeständnis. Dann ist um seines Sohnes willen alles gut.
Hermann Grabe