Es ist der 26. Januar 2012. Gerade schreibe ich diesen Beitrag für »Leben ist mehr«. Schon seit Tagen habe ich Kopfschmerzen. Und die letzte Nacht konnte ich wieder nicht gut schlafen. Wenn erst die Gedanken anfangen, sich im Kopf zu drehen, findet man keine Ruhe mehr. Seit Wochen geht es auf meiner Arbeitsstelle »drunter und drüber«. Personalmangel, ungewöhnlich hohes Arbeitsaufkommen, Krankheitsfälle. Wie soll das nur weitergehen?
Ich bin Kriminalbeamter und vor allem für die Aufnahme und Bearbeitung von Einbruchsdiebstählen und Raubdelikten verantwortlich. Die Häufigkeit der Einbrüche hat gerade jetzt stark zugenommen. In den Kriminalfilmen im Fernsehen ist alles ganz anders. Da bearbeiten zwei Kommissare einen Fall und haben noch jede Menge Unterstützung von Kollegen und der sogenannten »Spusi«, also der Spurensicherung. Ich hingegen kümmere mich alleine um 20 oder 25 Ermittlungsverfahren und die Spurensicherung muss ich auch selbst durchführen. So langsam verliere ich den Überblick. Ich bin erschöpft, müde, ausgebrannt. Urlaub? - Wie schön wäre das!
Sogar das Beten fällt mir schwerer als sonst. Das Beschäftigen mit Gottes Wort verlangt in diesen Tagen besondere Disziplin von mir. Dabei weiß ich genau, dass mir in der jetzigen Situation einer helfen kann: Jesus Christus. Ich weiß, dass er mich nie verlässt, dass er mir eine Stütze und Zuflucht ist. Er trägt mich gerade jetzt, auch wenn ich meine, ich müsste alle Lasten selber tragen. Ich weiß, dass ich meine Gefühle jetzt beiseitelassen muss; was zählt, sind die wirklichen und ehrlichen Verheißungen in der Bibel. Trotz dieses Wissens bin ich oft schwach. Wie gut, dass mein Herr mich kennt.
Axel Schneider