Kurz bevor Paul Gerhardt, der große Liederdichter, starb, sagte er etwa Folgendes zu seinem einzig verbliebenen Sohn:
1. Tue nie etwas Böses in der Hoffnung, es werde nicht herauskommen. Nichts ist so listig eingefädelt, dass es nicht entdeckt wird.
2. Außer wenn du berufsmäßig für die Gerechtigkeit einstehen musst, lass dich nie zum Zorn verleiten. Bist du erregt, so bleibe ganz still und bitte Gott um Geduld und Liebe.
3. Lass dich nicht von schlechten Freunden verleiten und heirate einmal eine Frau, um die du Gott gebeten hast und zu der dir treue Freunde raten.
4. Tue auch Leuten Gutes, die dir nichts wiedergeben können. Du hast von Gott im Voraus schon sehr viel Segen bekommen, indem du von Kindheit an das Evangelium hören und es annehmen konntest.
5. Den Geiz meide wie die Pest. Lass dir an dem genügen, was du ehrlich erarbeiten konntest, auch wenn es nur wenig ist. Und wenn Gott dir Reichtum schenkt, dann bitte ihn, dass du das Geld nicht zu deinem Schaden verwendest.
Also: Bete fleißig, lerne etwas Vernünftiges, lebe friedlich, diene deinen Mitmenschen und halte an deinem Glauben fest. Dann wirst du auch einmal mit dem beruhigenden Bewusstsein sterben können, dass Gott dich in seinen Himmel aufnimmt.
Diese beinahe 400 Jahre alten Ratschläge sollten auch die Eltern von heute ihren Kindern mit auf den Weg geben.
Peter Lüling