Ich war auf dem Weg zum Dienst im Westerwald. Die Fahrt verlief ruhig, die Straßen waren frei von Schnee. Die Januarsonne machte den Tag hell und freundlich. Ich kam gut voran. Nach gut 150 Kilometern sah ich auf der Standspur ein Fahrzeug stehen, das offenbar eine Panne hatte. Eine junge Frau stand neben ihrem Auto. Im Wagen saßen zwei Kinder, vielleicht 6 und 8 Jahre alt. Der rechte Vorderreifen war vollkommen platt. Nun stand sie da und wusste nicht weiter. Ich hielt an, um ihr zu helfen. Wir suchten den Wagenheber und einen Radschlüssel. Ihr Fahrzeug war mit einem Notrad ausgestattet.
Schnell waren die Radmuttern gelöst und das Fahrzeug mit dem Wagenheber angehoben. Der defekte Reifen war bald demontiert und das Notrad am Fahrzeug festgeschraubt. So ein Reserve-Notrad ist ja wesentlich schmaler als ein echter Reifen. Es dient einfach nur dazu, es bis zur nächsten Werkstatt zu schaffen. Ich schärfte der Frau ein, langsam weiterzufahren und sofort in die nächstgelegene Werkstatt zu fahren. Nachdem das Werkzeug und der defekte Reifen im Auto verstaut waren, fragte sie mich, was sie mir denn schuldig sei. »Natürlich nichts, so eine Hilfe ist doch selbstverständlich«, antwortete ich. Dazu leiste ich als überzeugter Christ auch gerne Hilfe.
Aber ich hatte noch ein Anliegen. In meinem Kofferraum lagen noch ein paar christliche Kalender. Ich gab ihr einen für Erwachsene und für ihre Kinder je einen Kinderkalender. Meine Bitte an die Frau war, dass sie jeden Tag in dem Kalender liest. Mein großer Wunsch ist es, dass sie über Gott nachdenkt und den Herrn Jesus kennenlernt. Gott will nämlich mehr als ein »Notrad« in ihrem Leben sein.
Joschi Frühstück