Es war nicht meine erste Gruppenstunde, die ich durchführte, aber das erste Mal, dass ich die Jugendgruppe ohne den erfahrenen Gruppenleiter Harald abhielt. Somit war es also für mich der Sprung ins kalte Wasser! Würde ich die Gruppe leiten können, ohne dass ein Chaos ausbrach?
Der Einstieg war hart. Vieles passte den Jugendlichen nicht: Die Gruppenaufteilung, die Spielregeln und so weiter. Obwohl ich innerlich völlig entnervt und unsicher war, versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Ruhig hielt ich an meinen Vorgaben fest, gestand aber ein, dass später durchaus Dinge geändert werden könnten. Nach einer viertel Stunde hatte sich die Lage stabilisiert. Der Unmut war gewichen und die Jugendlichen waren ins Spiel vertieft.
Wir alle kennen solche Erlebnisse. Viele Dinge wollen uns tagtäglich aus der Ruhe bringen. Und immer wieder sind wir herausgefordert, bewusst gelassen zu bleiben, damit Situationen nicht aus dem Ruder laufen.
Mit dem heutigen Vers erinnert uns Gott daran, dass Ruhe und Gelassenheit nicht nur für unsere Seele, sondern auch für unseren Körper von Vorteil sind. Sie bewahren uns vor Anspannungen, die bis zum Herzinfakt führen können.
Nun können wir uns unsere Lebensituationen oft nicht aussuchen, und dann ist es leicht mit Ruhe und Gelassenheit vorbei. Christen haben aber zu aller Zeit die Möglichkeit, Gott um Hilfe zu bitten. Hat Gott uns in die jeweilige Lage gebracht, wird er uns auch darin helfen. Haben wir uns eigenmächtig hineingestürzt, wird er uns einen Weg zeigen, herauszukommen – oft allerdings nicht ohne Blessuren.
Dietmar Bauer