Wie kann ein Gott der Liebe all das Leid in dieser Welt zulassen? Diese Frage beschäftigt wohl jeden von uns einmal. Wir alle haben Bekannte, die schlimmstes Leid durch Krankheit oder Unfall erfahren haben. Oder wir sind selbst betroffen und stecken inmitten einer schwierigen Situation. Dazu sehen und hören wir Nachrichten von schrecklichen Naturkatastrophen, bei denen Tausende von Menschen ums Leben kommen. Diese Ursachen von Leid sind schon schlimm genug. Aber darüber hinaus gibt es auch noch Leid, das durch andere Menschen verursacht wird, wie Mord, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung oder Amokläufe.
Auf die Frage nach dem Leid gibt es keine einfachen Antworten. Das merken wir. Irgendwie scheint es eine Gleichung mit vielen Unbekannten zu sein. Jedenfalls gehört Leid zu unserem Leben dazu; wir können es nicht verhindern.
Wie ein Warnsignal macht Leid uns immer wieder bewusst, dass mit dieser Erde etwas nicht stimmt, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wir erleben, dass es hier keine letzte Sicherheit gibt. Und es wird klar, dass auch mit uns Menschen etwas nicht stimmt. Warum tun sich Menschen so viele ungerechte und grausame Dinge an? Warum gibt es so viel egoistisches und ungerechtes Verhalten, das anderen Leid zufügt? Irgendetwas läuft falsch mit uns Menschen.
Die Bibel beschreibt, dass sich der Mensch von Gott losgelöst hat. Deshalb leben wir nicht in einer heilen Welt. Leid lässt uns das spüren. Offensichtlich nimmt Gott das Leid nicht weg, aber er ruft uns in seiner Liebe durch Leid zu sich zurück. In einer Welt voller Krankheit, Krieg und Not finden wir bei ihm Geborgenheit. Er ist der Anker im Sturm. Manfred Herbst