heißt das anzustrebende Ziel, das etwa 4 Millionen Bundesbürger in Fitnesszentren, und nicht nur dort, anpeilen. Es bedeutet soviel wie: Bringe Körper, Seele und Geist in Hochform, damit du das Leben genießen kannst. Da wird gesteppt, Gewichte gestemmt, der Bizeps auf Vordermann gebracht, Rad gefahren, geschwitzt und sauniert, was das Zeug hält. Nicht dass wir uns falsch verstehen. Das ist an sich nichts Schlechtes in einer Gesellschaft, die einer Sitz-Kultur huldigt. Dafür ist unser Körper nicht gebaut. So kann man auch solche Einrichtungen dankbar in Anspruch nehmen.
Sind aber die Erwartungen mancher nicht zu hoch gesteckt? Die Freude auf den Gesichtern der dort Anwesenden hält sich sehr in Grenzen. Das positive Lebensgefühl will sich einfach nicht einstellen.
Könnte es sein, dass sich unser Überfluss unbeobachtet, heimlich, still und leise, zum Überdruss entwickelt. Da nehmen sich die zusätzlich angebotenen Yogakurse wie Hilfeschreie aus. Wie könnte es auch anders sein. Die Konzentration auf uns selbst ist noch nie die Lösung und Befreiung für unser Leben gewesen. Die alte Leier: »Ich, meiner, mir, mich« hätte noch dem ersten wirkliche Lebenserfüllung zu bringen.
Was bedeutet nun das Angebot, das uns Jesus in dem oben zitierten Wort macht? Brot ist umfassend gemeint. Es ist Grundnahrungsmittel. Und genau das will Jesus für uns sein. Konkret heißt das, er schenkt Geborgenheit, Zuversicht und Trost, auch mitten im Leid, das uns nicht erspart bleibt. Er ist auch die sichere Hoffnung auf das Leben nach dem Tod. Erst dort, in seiner Nähe, gibt es ungetrübte Freude. Helmut Blatt