Ja, was hört man sich alles an im Fernsehen, im Radio, bei den Nachbarn! In der Zeitung und in Büchern lesen wir, aber auch die »reden« zu uns. Was kommt da alles zusammen?!
Es wäre schon sehr gut, den ersten Tagesvers zu beachten, denn Gott hört alles mit. Christen sagen, Jesus Christus sei für ihre Sünden am Kreuz gestorben; wenn wir nun ganz freiwillig oder gar genüsslich anhören, wofür er hat leiden müssen, dann kann das doch Gott, dem Vater, nicht wohlgefallen. Darum sollten wir wohl zusehen, was wir hören. Es hat wenig Sinn, Gebote aufzustellen wie: »Du darfst nicht fernsehen, keine Romane lesen« usw. Gott hat uns einen besseren und wirksameren Weg gezeigt: Wenn wir ihn bitten, uns seine Größe, Macht und Liebe zu offenbaren, gibt er uns Lust, das zu hören, was er uns zeigen möchte.
Aber auch der zweite Tagesvers ist wichtig. Wir können beim Bibellesen die Ohren »auf Durchzug stellen« und wissen hinterher gar nicht mehr, worum es ging. Wenn das Dauerzustand wird, kann Gott überhaupt nicht mehr zu uns reden, außer durch drastisches Donnergetöse, vor dem wir die Ohren nicht mehr verschließen können. Und wenn unser Gewissen zu uns spricht, können wir es übertönen und uns mit Ausreden rechtfertigen. Dann hören wir unser Gewissen immer schwächer, bis es völlig schweigt und wir in dieser Angelegenheit verstockt sind.
Oder eins unserer Kinder möchte uns sein Leid klagen, und wir hören gar nicht zu. Welchen Schaden tun wir damit dem Kind und unserer Beziehung zu ihm an! Darum gilt für diesen Tag die Mahnung zuzusehen, was und wie wir hören.
Hermann Grabe