Wie kann man erreichen, dass einem die Leute auch zuhören, wenn man ihnen etwas sagen will und sie überzeugen möchte? Rhetoriker haben sich darüber Gedanken gemacht und Prinzipien entwickelt, bei deren Anwendung man sich seiner Zuhörer und entsprechender Aufmerksamkeit weitgehend sicher sein kann. Auf den Einstieg kommt es an. Ein persönliches Erlebnis, ein Zuhörerkompliment, eine Demonstration helfen da schon sehr. Wenn man Menschen überzeugen will, geht man am besten nach dem AIDA-Prinzip vor: Achtung! (Ich habe etwas Wichtiges mitzuteilen), Interesse beim Zuhörer erzeugen, einen Drang zum Zuhören erzeugen und eine Aufforderung zum Handeln übermitteln.
Nach welchem Prinzip ging Gott vor, um etwas mitzuteilen? Wie erregte er die Aufmerksamkeit des Menschen, um ihn von seiner Existenz zu überzeugen? Unser Tagesvers teilt uns mit: Gott hat Menschen, Propheten genannt, seinen Willen mitgeteilt, die ihn dann weitergaben und schriftlich überlieferten (in der Bibel). So wurde göttliche Information in für den Menschen verständliche Sprache umgewandelt. Dieses Prinzip steigerte Gott sogar noch, indem er seinen Sohn als Mensch in diese Welt sandte. Dieser übermittelte jedoch nicht nur Information von Gott, sondern er war wesensgleich mit Gott und stellte als originalgetreuer »Abdruck« dar, wie Gott wirklich ist. Damit ist Gott den Menschen so nahe gekommen wie ein Redner seiner Zuhörerschaft. Er hat sich persönlich vorgestellt und unter ihnen gelebt. Und das hat er auch noch »protokollieren« lassen im Neuen Testament, damit zu jeder späteren Zeit Menschen die Chance haben, durch das Lesen dieses »Protokolls« das Reden Gottes in seinem Sohn erneut zu erleben.
Joachim Pletsch