Über Tage hinweg begleitete mich ein Satz durch meinen Alltag, den ich im Gottesdienst in einem Lied entdeckt hatte. Er lautete: »Mag sein, du kannst es nicht verstehn und trotzdem, und trotzdem ist es wahr«! Ach ja, es gibt so vieles, was ich nicht verstehe, was für mich undurchsichtig ist. Es gibt viele Rätsel, die sich nicht nur in der Natur, sondern auch im Leben verbergen. Auch in der Bibel gibt es Berichte, die rätselhaft erscheinen. Mit unserer Logik kommen wir oft nicht sehr weit.
Da entdecke ich, dass der Liederdichter Tobias Clausnitzer vor über 350 Jahren das richtig erkannt hatte, wenn er sagt: »Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis umhüllet.« Und wenn ich erst über meinen Glauben an Jesus Christus nachdenke, dann lässt sich auch manches nicht mit dem Verstand erfassen, weil Gott viel größer ist, als wir denken oder erahnen. Aber die Tatsache, dass Jesus Christus, der sündlose Sohn Gottes, für meine Schuld am Kreuz von Golgatha gestorben ist, macht mich fröhlich und dankbar. Seine Gerechtigkeit wurde mir zugesprochen durch den Glauben an Jesus Christus. Ich weiß: Gott liebt mich. Weshalb? Warum? Habe ich das verdient, wo es doch auch in meinem Leben dunkle Flecken gibt? Hat mich deshalb die Liedzeile so froh gemacht? Auch wenn ich es nicht verstehe und nicht verdient habe – aber wer hat diese Liebe schon verdient? –, trotzdem ist es wahr: »Es ist am Kreuz für dich geschehn für dich und mich auf Golgatha. Denn dort starb Jesus an dem Kreuz, dort litt er für mich, dort nahm er die Schuld der Welt auf sich.« Welch eine gute Nachricht für heute, die aber jeder selbst in Anspruch nehmen muss. Walter Ulmer