Kennen Sie das? Sie haben sich wegen eines Geschenks besondere Mühe gegeben und weder Zeit noch Geld gespart und erhalten dafür nur ein knappes »Danke, stell man dahinten auf den Tisch!
Oder Sie versuchen, einen Fehler Ihres Kollegen so geräuschlos wie möglich in Ordnung zu bringen und müssen sich anhören, Sie sollten sich lieber um Ihren eigenen Kram kümmern.
Oder jemand hat Ihnen etwas zugesagt und vergisst es einfach. Darauf angesprochen, dreht er sich um, und Sie sind wieder einen Freund los. Oder - oder - oder.
Alle diese unerfreulichen und teilweise tief leidvollen Erfahrungen zeigen einem Christen unter anderem auch, wie er es nicht machen soll. Wir können Gott um eine Gesinnung bitten, die solche Verhaltensweisen ausschließt. Die Bibel nennt das Nächstenliebe. Wenn uns Gott davon etwas geschenkt hat, bedanken wir uns, wie wir es selbst gern hätten. Dann erkennen wir alles Gute an, das jemand für uns tut, und geben uns ernsthaft Mühe, unsere Versprechungen zu halten. Und haben wir sie tatsächlich vergessen, geht es uns sehr darum, dem Nächsten zu zeigen, wie sehr uns das schmerzt.
Welch ein erfreuliches Miteinander gäbe das in den Familien, im Beruf, in der Gemeinde! Und eigentlich gibt es doch nichts Vernünftigeres als ein solches Betragen. Dass es sehr oft anders ist, zeigt uns, wie weit wir Menschen von dem Gott der Liebe entfernt sind. Diese Entfremdung muss als Erstes beseitigt werden, dann kommt das andere von selbst. Gott bietet uns am heutigen Tag dazu seine Hilfe an.
Hermann Grabe