Der Berg Nebo liegt im heutigen Jordanien. Er ist 808 m hoch und bietet eine Aussicht über das Jordantal, das Tote Meer und weit hinüber nach Israel. Der Berg gehört aufgrund der biblischen Tradition, dass Mose von hier aus das verheißene Land sehen durfte, zu den heiligen Stätten, die von Besuchern des Heiligen Landes vorrangig aufgesucht werden. 2009 kam auch Papst Benedikt während seiner Nahostreise auf diesen Berg, von dem man auch Jericho im Blick hat, die älteste, heißeste und am tiefsten gelegene Stadt der Welt. Er soll dort auf Mose hingewiesen haben, der von diesem Berg aus unseren Blick auf die Erfüllung aller Verheißungen Gottes in Christus lenke.
Man könnte also den Nebo ebenfalls als »Mosesberg« bezeichnen, denn nur durch ihn hat er Bedeutung erlangt. Und Mose hat tatsächlich auf Christus hingewiesen, wie Jesus selbst später feststellte: »Wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben« (Johannes 5,46), nämlich dies: »Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören« (5. Mose 18,15). Doch als er dann endlich kam, wollten viele nicht auf ihn hören, weil sie selbst das Sagen behalten wollten.
Durch diesen Fehler versäumten sie es, ihren Retter zu erkennen und anzunehmen. Durch ihre Selbstgerechtigkeit war ihr Blick für den Heilsbringer verstellt. Doch an ihrer Stelle fanden sich unzählige Zöllner, Sünder und Heiden, die Gottes Angebot der Vergebung und Reinigung in Jesus Christus gerne annahmen und dadurch seine Kinder werden durften. Sie erblicken unendlich mehr als nur ein Land wie Mose, sie erben die größte Verheißung, die jemals Menschen gegeben wurde: die Verheißung des ewigen Lebens.
Joachim Pletsch