Der Karmel liegt im Norden Israels entlang der Mittelmeerküste. Er ist eigentlich ein Gebirge von 23 km Länge mit üppiger Vegetation und erhebt sich bis zu einer Höhe von 546 m. In nördlicher Richtung stößt er auf die Stadt Haifa, deren Häuserreihen sich an den Nordhängen des Gebirges, auch als Karmelkap bezeichnet, auf bis zu 300 m Höhe hochziehen. Dort befindet sich auch der Schrein des Bab – gestiftet vom Begründer der Bahai-Religion – als Wahrzeichen von Haifa, seit Juli 2008 Weltkulturerbe der UNESCO.
In der Bibel ist der Karmel in der Zeit König Ahabs und seiner Frau Isebel (im 9. Jh. v. Chr.) Schauplatz einer spektakulären Auseinandersetzung zwischen heidnischem Baals- und Fruchtbarkeitskult und biblischem Jahwe-Glauben. Im »Wettstreit« des biblischen Propheten Elia mit den Götzen Kanaans und ihren Anhängern entlarvt Gott die völlige Hilflosigkeit derer, die sich auf ihre Götzen verlassen (siehe 1. Könige 18). Nicht diese herrschen über Regen und Fruchtbarkeit, sondern allein Jahwe, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Unterstrichen wird dies, als Gott auf Elias Gebet hin nach einer 3 Jahre dauernden Dürre endlich Regen schickt. Trotzdem hält Ahab am Götzendienst fest, worauf Gott ihm schließlich durch Elia Gericht ankündigen lässt.
Heute versucht man, allen Glauben, alle Religionen gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen. Aber die Frage ist, ob Gott dies letztlich dulden wird. »Ich bin der HERR, dein Gott, … Du sollst keine anderen Götter haben neben mir« (2. Mose 20,2-3), sagt er unmissverständlich allen Völkern der Welt. Seine alleinige Herrschaft wird er einmal durchsetzen, nicht durch einen Propheten, sondern durch seinen Sohn Jesus Christus, vor dem alle ihre Knie beugen müssen, wenn er einst wiederkommt.
Joachim Pletsch