Eine feierliche und erwartungsvolle Stille erfüllt den Raum. Das Brautpaar hat Platz genommen. Als in der Trauansprache dem Paar eine Ehe der dritten Klasse gewünscht wird, sieht man in erstaunte Gesichter. Die Zuhörer sind hellwach. Wieso eine Ehe der dritten Klasse? Wünschen doch alle Verwandten und Freunde den beiden eine erstklassige Ehe. In der Ansprache werden die Ehen in drei Klassen eingeteilt. Danach gehören in die Kategorie 1 Ehen, die gegeneinander geführt werden. Typisch für diese Ehen ist, dass keine Gelegenheit ungenutzt bleibt, um dem Partner seine Fehler und Schwächen vorzuhalten. Die Ehe der 2. Klasse verläuft im Vergleich zur ersten harmlos. Beide Ehepartner leben nebeneinander her. Es gibt keine Konflikte. Man geht sich aus dem Wege und spricht nur das Nötigste miteinander. Jeder führt sein »eigenes« Leben. Wenn man auch nichts gegen seinen Partner hat, für ihn empfindet man ebenfalls nichts.
Ehen der dritten Stufe werden miteinander – besser noch füreinander – geführt. Jeder Ehepartner ist auf das Wohlergehen des anderen bedacht. Tägliches Ziel: Meine Frau/meinen Mann zu erfreuen. Ihr/ihm meine Liebe erleben zu lassen. Das junge Paar geht nach draußen. Noch ist es sich ganz sicher: Etwas anderes als eine Ehe der dritten Klasse kommt für uns niemals in Frage. – Wir wünschen es ihnen!
Liebe ist mehr als ein Gefühl. Jesus ist der Maßstab. Diese Liebe ist grenzenlos und bereit, sich selbst zu geben. Jesus Christus will in dem Ehebund der Dritte sein. Lassen wir uns von ihm liebevoll korrigieren, damit unsere Ehen ein herzliches Füreinander bleiben bzw. werden? Detlef Kranzmann