Menschen erwarten wie selbstverständlich, dass Gott für einen reibungslosen Ablauf ihres Lebens zu sorgen hat. Dabei sind jeder Erfolg und alles Gute natürlich Folge des eigenen Fleißes. Doch wenn es nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft, dann ist Gott logischerweise schuld an der Situation.
Das sieht im Alltag in etwa so aus: Man sitzt vor einem reich gedeckten Esstisch, schlemmt wie die Großen, und nicht ein Wort des Dankes geht an den, der uns Nahrung gibt.
Wenn jedoch beispielsweise der Job gekündigt wird und wir sparen müssen – wenn aus »Bio« eben »Aldi« werden muss – dann ist schnell der Schuldige gefunden.
Oder wer hat Gott schon mal für seine Gesundheit gedankt? Wenn aber Krankheit kommt, dann kommen auch die Vorwürfe! Als ob der Schöpfergott in unserer Schuld stünde. Dahinter steht die Einstellung, dass sich alles um uns dreht. Und Gott ist eben nur einer von vielen Dienstleistern unseres Glücks!
Ich lernte einmal einen Stuntman kennen. Der sagte mir, er habe seinen Glauben verloren, nachdem er von einem Auto überfahren worden war und monatelang im Koma lag. In seiner Stimme lag Verbitterung. Das Gespräch nahm eine Wendung, als ich ihm dazu gratulierte, dass er damals einen falschen Glauben verlor – denn Jesus starb nicht für die Unversehrtheit unserer Körper, sondern für die Rettung unserer Seelen! Falscher Glaube suggeriert eine falsche Sicherheit, die uns davon abbringt, Gott kennenzulernen, wie er ist. Denn was bringt ein langes erfülltes Leben, wenn danach eine Ewigkeit in der Hölle auf uns wartet?
Da stiegen dem Mann die Tränen in die Augen. Er begann umzudenken.
Fabian Tröndle