»Warum finden so wenige den Zugang zu Jesus?« So werde ich von einer Kollegin gefragt. Zuhause denke ich darüber nach: Ist es wirklich schwer, zu ihm zu finden? Er ist doch, wie die Bibel sagt, Gottes Soh,n der Mensch wurde. Er kam doch gerade, um den Menschen den Zugang zu Gott zu ermöglichen. Ja, doch für den Menschen in unserer Zeit ist es wirklich schwer geworden. Einmal gibt es eine gewisse Immunität. Durch die Kirchenzugehörigkeit und eine gewisse christliche Erziehung sind viele Menschen mit einem äußeren Christentum in Berührung gekommen, doch es hat nichts Anziehendes für sie gehabt. Das wirkliche Zentrum des christlichen Glaubens, Jesus Christus, haben sie so nicht wirklich kennen lernen können. Dadurch entstand eine Voreingenommenheit. Man ist der Meinung, dass es nichts bringt. Was Jesus sagt, was er will oder gibt, wird erst gar nicht untersucht.
Ein weiteres Hindernis ist der Pluralismus an Meinungen und Vorstellungen, besonders im religiösen Bereich. Menschen wählen heute aus, was sie in ihre persönliche Religion einbauen wollen. Ein Jesus, der sich als Herr und Wahrheit vorstellt, kann hier schlecht untergebracht werden. Aber trotz allem spricht Jesus sein »Kommt her zu mir« zu all denen, die hören wollen. Wer kommt, wird erfahren, dass der Zugang zu ihm nicht schwer ist, dass er lebt und ganz nah erfahrbar ist, dass er uns vor allem von unserer Schuld gegen Gott und Menschen befreit. Das gibt Ruhe für das Gewissen und macht uns fähig und bereit, uns unseren Mitmenschen gegenüber so zu verhalten, wie Gott es haben will und wie es zum Frieden beiträgt. Manfred Herbst