Kaum sind die ersten Umsatzeinbußen auf dem Konto des Kreditnehmers zu erkennen, wird die kreditgebende Bank vorsichtig. Als Bankkaufmann kenne ich das mulmige Gefühl, das negative Unternehmensnachrichten für einen Kreditgeber bedeuten – schließlich geht es im Extremfall um den Ausfall von Millionenbeträgen. Doch als regionale Bank, die jeden Kunden persönlich kennt, sind wir bemüht, dem Unternehmen auch in der Krise eine Lösung anzubieten. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir niemanden im Regen stehen lassen.
Mir ist dieses Selbstverständnis unseres Kreditinstitutes in viel stärkerem Maß bei Gott deutlich geworden. Denn im übertragenen Sinne führt Gott für jeden Menschen ein Konto. Doch leider weisen die Kontoauszüge Taten, Worte und Gedanken aus, die den guten Absichten Gottes widersprechen und die Gott daher Sünde nennen muss. Doch Gott hat uns angesichts unseres hoffnungslos überzogenen Kontos nicht einfach die Kündigung zugestellt. Denn im Gegensatz zu mancher Bank sind wir bei ihm nicht einfach eine anonyme Nummer. Er kennt uns persönlich und hat uns lieb. Darum hat er selbst die Initiative zu unserer Rettung ergriffen. Er hat seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde gesandt, um unsere Schuld zu bezahlen. An unserer Stelle hat der Herr Jesus die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen. Seitdem steht uns ein ausreichendes Guthaben zur Verfügung – das Gnadengeschenk Gottes, wie es im heutigen Vers genannt wird. Doch dabei handelt es sich nicht um eine Überweisung, die uns automatisch gutgeschrieben wird, sondern um einen Scheck, den wir persönlich einlösen müssen.
Andreas Droese