»Wir beschleunigen uns immer mehr, um immer schneller dahin zu kommen, wo wir uns immer kürzer aufhalten.« Dieses Zitat drückt zutreffend aus, wie hektisch unsere Zeit geworden ist. Das Leben scheint zu einer Hetze geworden zu sein. Wir können uns ohne Unterbrechung beschäftigen, uns unterhalten lassen, uns ablenken und meinen nur zu oft, das müsste auch so sein. Wir jagen von einem zum anderen. Es gibt unzählige Freizeitbeschäftigungen und Unterhaltungsmöglichkeiten. Von allem nehmen wir allerdings nur oberflächliche Eindrücke mit. Gelegentlich beklagen wir die Situation, haben aber keine Kraft, das zu ändern.
Wir leben in einer großen Gefahr. Nämlich der, dass unser Leben vorüber ist, bevor es überhaupt begonnen hat. Wir nehmen uns keine Zeit für das Wesentliche. Für Gott! Er ist es, der unser Leben erschuf, der es erhält, der für unser Leben einen Sinn bereithält. Er ist die Quelle wirklichen Lebens. Er zeigt uns in der Bibel, wo es langgeht, wo der Sinn unseres Lebens liegt. Er will uns zu einem Leben innerer Ruhe und Gelassenheit führen. Es ist nicht klug, Gott beiseite zu lassen und einfach so weiter zu leben.
Im Bibelvers oben geht es um zwei Schwestern. Die eine, Marta, ist sehr beschäftigt und fühlt sich gehetzt. Maria, die andere, nimmt sich Zeit, der Rede Jesu zuzuhören. Sie hat begriffen, dass das, was Jesus sagt, jetzt wichtig für sie ist. Sie hat es geschafft, dem Wesentlichen Vorrang zu geben. Sie hat eine Zeit der Ruhe gefunden. Ihre Schwester dagegen fühlt sich belastet und gestresst. Maria aber gewinnt im Hören auf Gottes Wort Kraft und Orientierung für ihren Alltag. Manfred Herbst