In Deutschland zählt es wohl zur Selbstverständlichkeit, dass aus den Wasserhähnen sauberes Wasser gemäß den Richtlinien der Trinkwasserschutzverordnung fließt. Bei uns im Land holen sich noch sehr viele Menschen das Trinkwasser aus den öffentlichen Brunnen. Wie in vielen anderen Dingen, ist auch in diesem Punkt Zentralasien weit hinter Deutschland zurück. Doch sauberes Wasser ist jedem ein Anliegen. So findet man am Straßenrand immer wieder Hinweistafeln mit dem Inhalt: »Wasser ist für uns Leben«. Früher, als diese Menschen noch als Nomaden mit ihren Herden durch das Land zogen, gab es keine Trinkwasserverunreinigung, und man lebte aus den zahllosen Quellen, die den Bergen entspringen. Hier gibt es kein Müllentsorgungssystem, und sämtliche Giftstoffe und die Fäkalien einer stark angewachsenen Bevölkerung gelangen ungefiltert in das Grundwasser. Bakterien, Viren und Keime aller Art können sich so leicht verbreiten.
Dies ist bildlich auch auf die Schuld in unserem Leben zu übertragen. Wo es keine Vergebung, keine Entsorgung gibt, ist unser Leben von Sünde infiziert, und andere stecken sich daran an. Unsere Ungenießbarkeit macht sowohl uns als auch dem Nächsten zu schaffen. Doch Gott möchte uns reinigen, alles Schlechte ausfiltern und uns für andere brauchbar machen, damit wir dazu beitragen, dass sie ihren Durst nach Leben löschen können. Er sagt: »Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen« (Johannes 7,38). Lassen Sie sich von ihm entgiften und alle Schadstoffe entfernen! Das heißt: Bitten Sie Gott um Vergebung und um eine neue Gesinnung, die sich von Gott belehren lässt, um dem Nächsten nützlich zu sein.
Rudolf Kühnlein