Der Tempelberg ist Teil der Stadt Jerusalems und schon seit 3000 Jahren Standort von Heiligtümern. Der Tagesvers nennt seinen ursprünglichen Namen und die Umstände, die zum Bau des ersten Tempels durch Salomo führten. Jahrhunderte zuvor befahl Gott Abraham, an dieser Stelle seinen Sohn Isaak zu opfern, um zu prüfen, wie sehr ihm Abraham ergeben war. Heute steht auf dem Plateau der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee als Zeichen der islamischen Religion. Einer der wenigen Reste, die von der ursprünglichen Präsenz der Juden an dieser Stelle zeugen, ist die sogenannte Klagemauer, ein Teil der gewaltigen Mauer aus herodianischer Zeit, die das Tempelplateau stützte.
Davids Wunsch war es, Gott ein Haus zu bauen, und sein Sohn Salomo durfte dies in die Tat umsetzen. So wurde Jerusalem zum Wohnort Gottes inmitten seines Volkes, das ihm dort lange Zeit Verehrung und Anbetung entgegenbrachte. Doch davon ist nicht viel übrig geblieben, denn aufgrund der zunehmenden Untreue seines Volkes hat Gott seinen Wohnort preisgegeben und ihn zunächst den Babyloniern (586 v. Chr.) und später den Römern (70 n. Chr.) zur Zerstörung überlassen. Seither ist der Tempelberg in »fremden Händen«. Doch eines Tages wird Gott zurückkehren und diesen Berg wieder in Besitz nehmen, wie er durch den Propheten Sacharja ankündigen ließ. Dann wird Jerusalem »Stadt der Treue« genannt werden und der Berg des HERRN der Heerscharen »heiliger Berg« (Sacharja 8,3). Die Stadt wird zum Schauplatz des Friedens und der Gerechtigkeit Gottes für die ganze Welt werden. Aus dem heutigen »Zankapfel« der Nationen und Religionen wird ein Quellort göttlichen Segens werden. Gott selbst wird das herbeiführen, wenn sein Sohn Jesus Christus zum zweiten Mal auf der Erde erscheint.
Joachim Pletsch