Ende Juni 2012 fand in Roitzschjora – diesen Ort gibt es in Sachsen wirklich – ein Heavy-Metal-Konzert statt. Dort ging es darum, Gott den Krieg zu erklären, wie unter anderem aus dem wichtigsten Song des Abends, »Endzeit«, hervorging. Darin hieß es, dass sie bis zum Letzten kämpfen und sich nicht ergeben wollten.
Doch dann kam ein schreckliches Gewitter, dessen Donner lauter als die dröhnenden Bässe waren. Der heftige Regen trieb die meisten Fans zu ihren Autos, weil die Zelte schon meist zerstört waren. Nur einige Tausend hielten klatschnass aus und grölten mit: We are, we are, we are the final ones. We are, we are, we are the final resistance. Wir sind die Letzten. Wir sind der endgültige Widerstand.
Doch dann kam die zweite Gewitterfront mit prasselndem Regen und Windböen bis zu 140 km/h, die alles durcheinanderwirbelten. Da mussten diese tapferen Krieger klein beigeben und sehen, wie sie nach Hause kamen. 51 Personen erlitten einen Blitzschlag. Zum Glück ist niemand gestorben. Es ist, als ob Gott in seiner Gnade diesen Menschen noch einmal vor Augen führen wollte, wem sie eigentlich den Krieg erklärten, ohne dass er »final« zuschlug.
Ob sie sich warnen ließen?
Wie viel Geduld hat doch der große Gott mit uns Menschen, die ihm so oft ganz absichtlich, meistens aber unbewusst den Krieg erklären und dann mutwillig und in frivoler Art und Weise seine Gebote übertreten.
Man kann nur immer wiederholen: Gott liebt die Menschen, und er will, dass alle gerettet werden, allerdings nicht, wenn sie sich absolut nicht retten lassen wollen. Dann sagt er solchen Leuten: Euer Wille geschehe!
Hermann Grabe