Ein guter Winterreifen hat tiefes Profil. Im Schnee hinterlässt er klare Spuren. Reifen ohne Profil sind gefährlich. Und genau das ist heute ein Problem in der Erziehung.
Junge Menschen suchen Orientierung. Sie vermissen die klaren Spuren. Diese fehlen, weil immer mehr Erwachsene an Profil verlieren. Wer hat noch den Mut klar zu sagen, wo's lang geht? Alles wird relativiert. Normen werden über Bord geworfen. Was gut oder böse ist, entscheidet das »gesunde Volksempfinden«. So geraten wir immer tiefer in ethisch-moralische Orientierungslosigkeit. Da fällt mir der Ausspruch eines russischen Schriftstellers ein: »Wo Gott nicht mehr gefürchtet wird, ist alles erlaubt.« Er hat Recht.
Wie sollen sich junge Menschen orientieren? Sie brauchen Vorbilder. Denn ein wichtiges Erziehungsprinzip ist Erziehung durch Vorbild. Deshalb will und muss Gott uns Profil einschneiden. Das kann wehtun. Ist aber unbedingt notwendig und heilsam für die nachfolgende Generation. Dieser Prozess beginnt damit, dass wir Gott bewusst in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Leben in Gottesfurcht bedeutet, dass man Gott ernst nimmt. Wer Gott achtet, richtet sich nach seinem Wort, der Bibel. Das ist nicht immer einfach, gerade dann, wenn die meisten Menschen Gott nicht ehren. Wo Gott gefürchtet wird, ist nichts erlaubt, was uns Menschen schadet. Stattdessen verbindet Gott damit eine Verheißung: Gottesfurcht ist für uns selbst und für unsere Kinder zum Segen. Gott will profilierte Erzieher, und unsere Kinder brauchen sie mehr denn je. Hartmut Jaeger