Steht unser Bibelwort nicht in krassem Gegensatz zu den Aussagen vieler Philosophen und Humanisten? In diesen Tagen las ich in einer Todesanzeige: »Er glaubte an das Gute im Menschen.« Es ist sicherlich hilfreich, wenn wir unseren Freunden Vertrauen schenken und ihnen grundsätzlich gut gemeinte Absichten unterstellen. So heißt es: Das Gute in uns muss nur recht gefördert werden. Lasst uns ein höheres Bildungsniveau anstreben und allgemeinen Wohlstand schaffen! Wenn die äußeren Umstände verbessert werden, wird der Mensch eines Tages ein Niveau erreicht haben, mit dem selbst Gott zufrieden sein kann. - Das Paradies auf Erden! Doch Gott urteilt anders: Er sieht uns von unserem Zustand, von unserem Ursprung her. Von Natur aus gleichen wir einer Quelle, die aus einem vergifteten Boden entspringt. Soviel reinen Wassers auch durch sie fließen mag, der unreine Zustand der Quelle vergiftet es immer wieder. Seit dem Tag, da der Mensch im Paradies bewusst gegen Gott sündigte, herrscht die Sünde über ihn. Er gleicht einem Afrikaner, der sich verzweifelt pudert, um ein Weißer zu werden.
Ein Glück, dass Gott einen Ausweg aus diesem Zustand geschaffen hat: Er sandte seinen reinen und sündlosen Sohn vom Himmel. Jesus Christus kümmerte sich um unser Grundproblem: unseren absolut nicht guten Kern. Er lud unseren verdorbenen Zustand, unsere Sünde auf sich und trat damit unter das vernichtende Gericht Gottes am Kreuz auf Golgatha. Er starb und wurde begraben. Dann aber ist er vom Tode auferstanden und hat alle, die ihm vertrauen, zu neuen Menschen gemacht, die heilig sind und sich Kind Gottes nennen dürfen. Siegfried Lambeck