Mit der Technik der überhöhten Zahlen lassen sich viele Käufer beeinflussen, einen höheren Preis zu zahlen. Marketingforscher haben herausgefunden, dass Kaufinteressenten, denen vor einer Preisverhandlung mehrere hohe Zahlen genannt werden, einen bis zu dreißig Prozent höheren Preis akzeptieren. Dieser sogenannte Ankereffekt wurde zuerst von Daniel Kahneman beschrieben, der 2002 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Wer eine Ware verkaufen möchte, für die es keinen festen Marktpreis gibt, kann demnach zu Beginn des Gesprächs einige hohe Zahlen einstreuen. Er könnte zum Beispiel erwähnen, dass er in seinem Leben schon 823.000 Kilometer mit dem PKW zurückgelegt hat. Diese willkürlich genannte Zahl beeinflusst die Preisfindung, auch wenn sie mit dem Wert des Verkaufsgegenstandes nichts zu tun hat. Mit diesem Trick lässt sich das Maximalgebot des Käufers nach oben verschieben, wenn auch nur innerhalb eines bestimmten Rahmens.
Als ich von dieser Theorie zum ersten Mal hörte, musste ich an den heutigen Tagesvers denken. Gott hat einen Preis für uns Menschen bezahlt. Durch unsere Schuld und Sünde waren wir Sklaven des Teufels geworden. Doch Gott wollte uns freikaufen. Was waren wir ihm wert? Wo lag die Obergrenze, die er sich für uns Menschen mit unseren vielen Schwächen und Fehlern gesetzt hat? Die Antwort darauf fasziniert mich: Seine Liebe zu den Menschen war grenzenlos. Wir sind Gott so wichtig, dass er ohne Weiteres bereit war, den Höchstpreis zu bezahlen. Jesus Christus, Gottes Sohn, hat sein Leben gegeben, um alle, die an ihn glauben, von den Ansprüchen des Teufels freizukaufen.
Andreas Droese