»BAM« dröhnt die Mauer. Mit voller Wucht trifft der Mann die Mauer mit dem schweren Vorschlaghammer. Und wieder macht es »BAM«; ein wenig bröselt der Stein, aber nichts passiert. Achtundsechzigmal holt der Mann aus, bevor die Wand nachgibt und das erste Loch in der Mauer zu sehen ist. Nach weiteren sechsundvierzig Schlägen ist es geschafft, der Mauerdurchbruch ist fertig. – Oft staunt man über die Beharrlichkeit und die Ausdauer mancher Arbeiter.
Auch Jesus hatte eine Aufgabe, die er erfüllen musste. Er hatte einen langen und steinigen Weg voller Mühe und Arbeit vor sich, von seiner Geburt in Bethlehem bis hin nach Jerusalem. Und dort musste er qualvoll am Kreuz für die Sünden der Menschen sterben. Vieles, was er tat, war in den Büchern der Propheten und in den Psalmen vorhergesagt. Und Jesus kam, um all die Prophetenworte zu erfüllen, damit wir glauben können, dass er wirklich der Sohn Gottes ist.
So heißt es im Lukasevangelium: »Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.« So war er unermüdlich tätig – wie der oben beschriebene Maurer –, bis der »Mauerdurchbruch« geschafft war: Als Jesus am Kreuz starb, war der große Durchbruch geschafft, durch den alle Glaubenden in den Himmel eingehen können.
Darum darf auch ich in der Hoffnung leben, dass all die Verheißungen und Versprechungen, die Jesus den Jüngern und uns gegeben hat, ebenso erfüllt werden wie die Verheißungen der Propheten. Gott ist treu, wie sonst kein Mensch treu sein kann! Jesus hat auch für mich die Mauer durchbrochen, die mich von Gott trennte. Harald Bender