Er war wirklich ein ganzer Kerl, dieser Ernst Moritz Arndt(1769-1860), von bäuerlicher Herkunft auf der Insel Rügen; abgehärtet erzogen, schwamm er oft bis in den November hinein in der Ostsee und später im Rhein, war andererseits Geschichtsprofessor in Greifswald und Bonn. Als Napoleon Europa beherrschte, mahnte er die Deutschen, sich auf ihr Vaterland zu besinnen, mit dem Lied: »Was ist des Deutschen Vaterland?« Am Sieg über Napoleon war er beteiligt, wobei ihm auch die Einheit des in Einzelstaaten zersplitterten Deutschlands am Herzen lag, wofür er noch als 79-Jähriger in der Frankfurter Nationalversammlung eintrat (1848/49). Aber die Teilhabe an den politischen Ereignissen ließ ihn nicht übersehen, dass der Mensch letztlich vom Bezug zur Ewigkeit, von der Gemeinschaft mit Gott lebt. Der Glaube an Jesus Christus war für ihn durchaus eines Mannes würdig. »Wer ist ein Mann, der beten kann«, dichtete er, und »die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben«. Als er wegen seines Eintretens für die Freiheit seines Amtes enthoben, bedeutete dies für ihn, dass der Glaubende alles aufgeben könne, »nur nicht Wahrheit und Recht«. »Ich weiß, woran ich glaube«, wurde eines seiner bekanntesten Lieder, und in diesem Glauben starb er im 91. Lebensjahr, bis zuletzt körperlich und geistig rüstig, heute vor 150 Jahren.
Das Wohl des Volkes hing für Arndt davon ab, ob sich eine Regierung von der Weisheit Gottes leiten lässt. Leider hat es daran stets gemangelt, damals wie heute. Aber es gilt auch für uns ganz persönlich und für unsere Familien: Unser Glück für Zeit und Ewigkeit hängt davon ab, ob wir Gott durch Jesus Christus in unser Leben hineinnehmen. Gerhard Jordy