Ich hatte mich so sehr auf die Tortellini gefreut, die uns bei einem gemeinsamen Mittagessen in einer befreundeten Gemeinde im Norden Italiens serviert wurden. Ganze zwei Stück konnte ich genießen, dann machte es »Krack!« und ein großer Schmerz zog sich schlagartig über meine linke Gesichtshälfte. Was war passiert? In einer der Tortellini war ein ganz kleines Steinchen. Dieses Steinchen traf unglücklicherweise auf einen Zahn mit Füllung. Die Füllung wirkte dann wie ein Keil und sprengte den Zahn buchstäblich auseinander. Die darauf folgenden Zahnarztbehandlungen waren schmerzhaft, dauerten lange und waren teuer. Alles nur wegen eines kleinen Steinchens. Kleine Ursache, große Wirkung.
Dieses Prinzip beschreibt auch Jakobus in seinem Brief. Wie schnell kann ein kleines Wort großen Schaden anrichten. Wie schnell können wir mit unsrer Zunge, die ja unsere Worte repräsentiert, ein Feuer entfachen, das schwer wieder zu löschen ist. Eine unkontrollierte Redeweise ist schnell vom Teufel beeinflusst. Dann kommt es dazu, dass wir schlecht über jemanden reden und ihn lieblos kritisieren. Ja, wir lügen sogar, um zu verletzen. Wir danken nicht oder benutzen beleidigende Schimpfworte, um nur einige Beispiele zu nennen.
Im Zorn ist schon viel »Prozellan« zerschlagen worden. Was aber tun, wenn man so maßlos erregt ist? Die Bibel hält viel vom Schweigen in solchen Fällen, und Christen können und sollen um den Beistand des göttlichen Geistes bitten. Der erinnert uns an Gottes vergebende Freundlichkeit. Dann können auch wir so reden, dass der Weg zum Frieden nicht versperrt wird.
Thomas Kröckertskothen