Vor dem bösen Wolf oder einem wilden Stier kann durchaus Angst bekommen – aber vor dem Zorn eines Lammes? Wem kann denn ein Lamm gefährlich werden? »Da versteckten sich die Könige der Erde, die Herrscher und die Generäle, die Reichen und die Mächtigen, aber auch alle anderen Menschen – Sklaven wie Freie.«
Wer sitzt auf dem Thron? Und wer ist dieses geheimnisvolle zornige Lamm? »Der Himmel verschwand wie ein Buch, das sich zusammenrollt ...«, und die normalerweise unsichtbare Welt, mit dem Thron Gottes, des Allmächtigen, wird für alle sichtbar – auch für den hartnäckigsten Gottesleugner. Das zornige Lamm ist Jesus Christus, der das Opferlamm für die Sünden der Menschen wurde, damit keiner, der an ihn glaubt, verloren gehen musste. Das ist der zentrale Inhalt der ganzen Bibel.
Doch diese Chance wird zur Zeit unseres Bibelverses vorbei sein – und das wird allen Beteiligten schlagartig bewusst. Deshalb die Angst vor dem zornigen Lamm! Wie erniedrigend und grausam und blutig der Opfertod Jesu war, hat Mel Gibson versucht, in dem Film »Die Passion Christ« deutlich werden zu lassen. Und wenn es einen anderen Weg zur Rettung der Menschheit gegeben hätte, hätte Jesus sich diese Tortur ganz sicher erspart.
Wer trotzdem glaubt, mit »guten Taten« Gott imponieren und sich damit den Himmel verdienen zu können, verachtet das große Opfer Jesu und muss sich vor dem gerechten Zorn des Lammes fürchten.
Wer aber hier und jetzt das Urteil Gottes über das eigene Leben anerkennt, und das stellvertretende Opfer Jesu für sich in Anspruch nimmt, muss den Zorn des Lammes nicht fürchten.
Günter Seibert