Der Höhenzug liegt im Norden Israels im Tal von Jesreel, zieht sich über 20 km hinweg in Richtung Jordanebene und erhebt sich bis zu einer Höhe von ca. 500 m. Er war Schauplatz einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Saul, dem ersten König Israels, und den Philistern um ca. 1000 v. Chr. König Saul stellte dort zusammen mit seinen Söhnen ein Heer gegen die Philister auf, erlitt aber eine schwere Niederlage. Seine Söhne starben, er selbst stürzte sich angesichts der Niederlage in sein Schwert.
David, Sauls Nachfolger auf dem Thron, verfasste nach Erhalt der Unglücksnachricht ein Klagelied, aus dem unser Tagesvers entnommen ist. Darin besingt er die Berge von Gilboa und macht sie sprichwörtlich zu Sinnbildern für den Tod der heldenhaften Kämpfer Israels. Für immer würde man fortan beim Anblick dieser Erhebungen an einen der dunkelsten Tage in Israels frühester Königszeit denken: »Die Zierde Israels liegt erschlagen auf deinen Höhen! Wie sind die Helden gefallen!« (2. Samuel 1,19). Davids Trauer ist umso bemerkenswerter, weil Saul ihm feindlich gesinnt war und ihm nach dem Leben getrachtet hatte.
Bei David finden wir stattdessen die Gesinnung, die auch Gott uns Menschen gegenüber gezeigt hat. Obwohl dieser alle Macht hätte, die ihm feindlich gesinnten Menschen zu vernichten, zeigte er ihnen seine Liebe, indem er sein Gericht über uns zurückhielt und es stattdessen an seinem eigenen Sohn Jesus Christus vollzog. Hätte Saul sich damals mit David zusammengetan, wären er und seine Söhne nicht tot auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben. Und wenn wir Menschen uns besinnen, die Hand der Versöhnung zu ergreifen, die uns Gott in seinem Sohn entgegenhält, dann brauchen auch wir nicht den Tod zu fürchten, dem wir ohne Gott allerdings hilflos entgegensehen müssen.
Joachim Pletsch