Es war vor dem Irak-Krieg. Hunderttausende von Soldaten standen mit ihren Waffen, Panzern, Schiffen und Flugzeugen an der Grenze zum Irak bereit, um Saddam Hussein, einen der gefürchtetsten und skrupellosesten Diktatoren unseres Jahrzehntes, zu vertreiben. Über die drohende Kriegsgefahr hörte ich im Radio eine Talkshow, in der die Auswirkungen eines möglichen Krieges für in Deutschland lebende Menschen aufgezeigt werden sollten. Eine Hörerin schilderte ihr persönliches Gespräch mit ihrem Kind, in dem sie den Unterschied zwischen den guten und den schlechten Menschen zu erklären versuchte, aber nicht darlegen konnte, wer nun gut und wer böse ist. Auch die Antwort des vom Hörfunk geladenen Experten fiel sehr ungenau aus. Sinngemäß: Die meisten Menschen sind gut, doch einige auch besonders böse; deren Verhalten muss man halt ablehnen und mit ihnen darüber diskutieren.
Ohne absoluten Maßstab ist die Beurteilung von Gut und Böse nur schwer möglich. Wenn ich meine Frau schlagen würde oder auch seelisch verletze, bin ich dann immer noch ein guter Mensch, weil ich nicht wie der böse Herr Hussein Kinder durch Gas-Einsatz getötet habe? Nein! Die Bibel bezeichnet alle Menschen, die nicht die nicht Gottes Vergebung haben, als böse, weil sie die Menschen nach Gottes Maßstäben beurteilt! Nur wenn er die Sünden vergeben hat, rechnet er uns unsere Schuld nicht mehr zu. Dann sind wir vor Gott vollkommen gerecht; aber im praktischen Leben sündigen auch Christen leider oft. Wir sollen aber »in der Gnade wachsen«, d.h. immer mehr lernen, in allem mit Gottes Hilfe nach seinen Weisungen zu leben. Dann können wir sogar unsere Feinde lieben. Volker Koenig