In unserer Tageszeitung stand vor einigen Wochen ein Zitat von William Shakespeare. Es lautete: »Was ist der Körper, wenn das Haupt ihm fehlt?« Nun kennt man in Kamerun nicht unbedingt diesen englischen Dichter und seine Dramen, doch das gleiche Thema kam auch dort zur Sprache. Es war in einer Bibelstunde, wo viele schwarze Gläubige zusammen waren. Beim Austausch über die obigen Bibelverse kam die Frage auf, wieso Gott hier wohl so ein Bild benutzt. Da erzählte eine ältere Frau von einem Gläubigen, der viel in Kamerun herumgekommen war. Er hatte ihr gesagt: »Ich habe vieles bei den Menschen in unserem Land gesehen. Ich sah Menschen, die keine Arme hatten, aber sie lebten. Anderen fehlten die Beine, doch auch sie lebten. Es gab sogar Menschen, denen beides fehlte, und sie lebten. Aber ich sah nie einen, dem der Kopf fehlte und der trotzdem lebte.«
Haupt und Leib müssen durch den Blutkreislauf miteinander verbunden sein, sonst ist kein Leben möglich, darüber gibt es keine Diskussion. In der Bibel benutzt Gott daher dieses anschauliche Bild, um die untrennbare Verbindung zwischen Christus und der weltweiten Gemeinde der Kinder Gottes zu beschreiben. Die nie mehr auflösbare Beziehung zwischen Christus als dem Haupt im Himmel und den Kindern Gottes als seinem Leib auf dieser Erde ist geschaffen, weil sie durch den Sühnungstod des Sohnes Gottes Vergebung ihrer Schuld und Frieden mit Gott erfahren haben. Sie sind erkauft durch seinen Tod am Kreuz. Doch wer nicht in dieser Verbindung Haupt/Leib steht, den betrachtet Gott als geistlich tot durch die Vergehungen und Sünden, die ihn von Gott trennen. Veronika Nietzke