»Die größte Katastrophe ist das Vergessen!« So konnte man während einer Kampagne der »Diakonischen Katastrophenhilfe« auf vielen Plakatwänden lesen. Dadurch sollte uns in Erinnerung gebracht werden, dass einerseits unser Wohlstand in Deutschland und die innenpolitische Ruhe und Sicherheit nicht selbstverständlich sind. Andererseits sollten wir wieder wachgerüttelt werden für das riesige Elend in vielen armen Ländern, wo Hunger, Gewalt, Bürgerkriege und Vertreibungen den Alltag bestimmen.
Leider brauchen wir solche Weckrufe immer wieder, denn wir vergessen so leicht die Nöte unserer Mitmenschen, sei es in unserer Nähe oder auch weltweit.
Unser Tagesvers lenkt unseren Blick noch in eine andere Richtung: Wir sollen uns davor hüten, den Gott der Bibel zu vergessen! Nun könnte man fragen, was das Anliegen der Diakonie in Bezug auf leidende Menschen denn mit Gott zu tun hat. Haben nicht habgierige Machthaber Schuld am Elend ihrer Völker? Und wie könnte ein liebender Gott überhaupt mit all der Not in Verbindung gebracht werden? Darüber lässt sich trefflich diskutieren, und solange man das tut, braucht man keinen Finger zu krümmen, um etwas gegen die Not zu tun.
Wenn wir aber Gott wirklich nicht vergessen haben, so werden wir an das Gebot der Nächstenliebe erinnert. Und dann möchten wir ihm in dieser Sache gehorsam sein. Wer Gott wirklich kennt, will dadurch keine Plus-Punkte bei ihm sammeln wollen, sondern nur zeigen, dass er nicht vergessen hat, was Gott für ihn getan hat, indem er ihm alle Schuld vergab. Und ist es bei uns nicht auch häufig so, dass wir erst wieder an Gott denken, wenn wir persönlich in Nöte kommen? Haben Sie heute schon an Gott gedacht?
Joel Wjst