Wenn ich mit anderen teilen musste, habe ich oft gedacht: Wie gut wäre es, wenn ich allein auf der Welt wäre und alles für mich ohne Einschränkung genießen könnte. Aber ich wusste auch, dass ich ständig auf die Hilfe und Ergänzung des anderen angewiesen bin. Als Gott uns schuf, sagte er: »Es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist.« Er wollte uns etwas von der herzlichen und harmonischen Gemeinschaft übermitteln, die er als Vater allezeit besaß mit seinem Sohn Jesus Christus: ein von Vertrauen geprägtes Miteinander in der Ehe, ein gutes Verhältnis mit Freunden und die herzliche Gemeinschaft von Christen in ihrer Gemeinde. Damit will uns Gott beschenken.
Leider haben wir durch unser Streben nach Eigennutz und Unabhängigkeit diese große Chance für unser Leben immer wieder verspielt. Unser Egoismus hat uns einsam gemacht und anfällig für Lebenskrisen. Wo ist der Partner, dem wir vertrauen können, dem wir unsere Freude und Nöte mitteilen dürfen, der uns aufhilft, wenn wir am Boden liegen?
Wenn wir aber Gemeinschaft suchen und pflegen, erfahren wir, wie notwendig und hilfreich sie ist, wenn wir Freud und Leid mit anderen teilen, wenn wir miteinander gehen und füreinander da sind. Sicherlich bedeutet das auch, Rücksicht zu nehmen, Zeit und Kraft für den anderen einzusetzen und ihn zu lieben. Aber es macht auch reich und glücklich. Die dreifache Schnur weist hin auf Jesus Christus innerhalb einer Zweierschaft. Er möchte uns im Miteinander die grundlegende Ausrichtung geben und der Verbindende sein. In dem Maße, wie wir die Gemeinschaft mit Jesus als unserem Herrn pflegen, werden wir mit anderen Christen ein starkes Team sein. Siegfried Lambeck