Wie viel Hoffnung hatte man auf diesen Mann aus Österreich gesetzt! Deutschland war von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs gedemütigt und ausgebeutet und wurde von der Weltwirtschaftskrise und millionenfacher Arbeitslosigkeit geschüttelt. Da versprach sich ein Großteil der Bevölkerung, Adolf Hitler werde das Vaterland aus der Not herausführen. So riefen die meisten freudig »Heil Hitler!«, als er heute vor 70 Jahren die Regierungsgewalt in die Hand bekam. Der Jubel war groß. Auch viele Christen glaubten in politischer Naivität, dieser Mann sei das Werkzeug Gottes, die unglückliche Lage zu wenden. Diejenigen, die das Dämonisch-Unmenschliche in Hitler und seiner Partei sahen, wurden als Miesmacher abgetan.
Als er dann politische Gegner und Juden blutig verfolgte und Deutschland in die größte Katastrophe seiner Geschichte führte, wandelte sich bei vielen die Meinung. Aber nun war es zu spät, das Verhängnis nahm seinen Lauf – bis zum bitteren Ende 12 Jahre später.
Es hatte sich gerächt, dass man seine Hoffnung auf einen Menschen gesetzt hatte, statt auf Gott und dass man anfangs die bösen Anzeichen verharmlost hatte. Nun hatten durch Hitler Millionen von Menschen Gesundheit, Besitz, Heimat und Leben verloren.
Wenn auch nur wenige so schlimm wie Hitler sind, dürfen wir allein bei Gott sicher sein, dass er ausschließlich auf unser ganz persönliches Heil bedacht ist. Sein Wille, »dass alle Menschen errettet werden« (1. Timotheus 2,4), ist so stark, dass er sich selbst in seinem Sohn Jesus Christus am Kreuz geopfert hat, um unsere Sünden zu sühnen. Auf ihn zu hoffen, ist nie vergebens. Gerhard Jordy