Vielfach bestimmt der Nutzen den Wert. Wir bewerten Maschinen, Unternehmen, Immobilien, Kapitalanlagen nach ihrem Ertrag. Ich bin bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, wenn das Objekt für mich nützlich und ertragreich ist. Wenn ein Unternehmen wirtschaftlich geführt werden soll, wird auch danach gefragt, welche Mitarbeiter etwas leisten und welche nicht. Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass ich nicht nach Intelligenz, Titel und Professionalität bezahlt werde, sondern danach, ob ich meinem Chef einen Nutzen erbringe. So verkaufe ich also meinen Nutzen für Geld.
Zum Glück ist es ganz anders, wenn es um meinen Wert geht. Den setzt nicht der Chef fest, sondern Gott, der mich gemacht hat. Wenn ich krank, behindert oder alt bin, reduziert sich zwar mein Nutzen, aber nicht mein Wert. Für Gott bin ich wertvoll, weil er mich liebt. Bei ihm werde ich nie abgewertet. Selbst wenn mich andere ausnutzen oder in die Ecke stellen. Er hat mich mit dem unerhört hohen Kaufpreis seiner Liebe für sich erworben: durch das Opfer seines Sohnes. Wenn ich das weiß, kann ich Kritik annehmen, ohne zurückzuschlagen. Dieses Wertbewusstsein gibt mir Gelassenheit. Mit dieser Grundhaltung kann ich auch andere Menschen wert schätzen, als von Gott geliebt.
Ein sowohl nutzloser als auch wertloser Räuber hing neben Jesus am Kreuz und konnte nur bekennen: »Ich empfange das, was meine Taten wert sind.« Doch welchen Wert gab ihm Jesus, der Sohn Gottes! Er sagte zu ihm: »Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.« Ich freue mich, einen solchen Herrn zu haben, der mir so großen Wert beimisst. Da möchte ich auch nützlich für ihn sein. Siegfried Lambeck