Einer Frau Mitte zwanzig wurde in Dänemark das Recht auf unterstützte Selbsttötung zugesprochen. Grundlage für diese Entscheidung war die Einschätzung von Psychiatern, die psychische Verfassung der jungen Frau sei »unerträglich«, und es sei gesetzeswidrig, ihr Medikamente vorzuenthalten, mit denen sie ihr Leben beenden könne. Die nicht namentlich genannte Frau war im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren sexuell missbraucht worden. Die posttraumatische Belastungsstörung, an der sie aufgrund des Missbrauchs leide, sei »nicht behandelbar«.
Seit die Dänen im Jahr 2002 das »Gesetz über die Kontrolle der Lebensbeendigung auf Verlangen und der Hilfe bei der Selbsttötung« verabschiedet haben, ist die Anzahl von Genehmigungen für Suizid-Unterstützung bei Patienten mit »unerträglichen« psychischen Störungen von zwei Personen im Jahr 2010 auf 56 im Jahr 2015 gestiegen. Trotzdem seien Ärzte immer noch »zu zögerlich«, in solchen Fällen ihre Zustimmung zu geben, meint eine Psychiaterin.
Es ist tragisch, wenn eine Gesellschaft einem verzweifelten Menschen nichts Besseres anzubieten hat als die Pille zum Sterben. Wie anders spricht da jemand von Gott in unserem Tagesvers! Die Diagnose »nicht behandelbar« gibt es für Gott nicht. Er sandte seinen Sohn, um »zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen« (Jesaja 61,1).
Wenn Ihnen das Leben »unerträglich« vorkommt, dürfen Sie wissen: Gott hört Ihr Gebet. Er sieht Ihre Tränen. Und er bietet Ihnen an: »Siehe, ich will dich heilen« (2. Könige 20,5). Kommen Sie zu ihm und lassen Sie Ihre Wunden verbinden. Er will, dass Sie leben! Peter Güthler