Die meisten Liebesdramen lassen sich auf zwei Themenkreise zurückführen: 1. ein Mann und zwei Frauen, oder 2. eine Frau und zwei Männer. Das damit verbundene Herzeleid will Gott uns durch dieses Gebot ersparen, indem er uns sagt, wir sollten uns von der Ehe eines anderen fernhalten und ihm sein Glück von Herzen gönnen und nichts unternehmen, was zu einer Versuchung führen könnte für ihn, für seine Frau oder auch für uns selbst.
Oft geht es ja nicht einmal um die Attraktivität der Frau, sondern nur um das eigene Begehren, Sieger in diesem Wettstreit zu werden. Das führt dann schließlich dazu, dass alle Beteiligten unglücklich sind. Gleiches gilt natürlich für alles andere, was unser Nächster hat. Manchmal will man gern seinen Besitz übernehmen, und manchmal will man einen Konkurrenten loswerden. Immer geht es darum, dass man begehrt, was der Nächste hat. Dabei reden sich viele ein, dass es eben in dieser Welt so zugeht, dass der Stärkere gewinnt. So sei es nun einmal in dem Konkurrenzkampf, durch den die Evolution aus den Amöben den Menschen hat entstehen lassen. Gott aber sagt, er sei der Schöpfer aller Dinge. Wir sollten barmherzig sein, wie er barmherzig ist, und uns mit dem begnügen, was Gott uns zugeteilt hat. Daraus sollen wir lernen, dass dieses Erdenleben nur ein Übergangsstadium für uns ist und eine Schule für das ewige Reich Gottes, in dem allein Gottes Wille regiert und doch alle unsere Wünsche restlos befriedigen werden.
Welch ein Friedenspotenzial liegt doch darin, wenn wir nicht neidisch und begehrlich auf das blicken, was dem Nächsten gehört! Das erfahren alle, die dieses Gebot beachten.
Hermann Grabe